- Argos
- I
Ạrgos,griechischer Mythos: Argus.Ạrgos,1) altgriechische Bezeichnung für die Heimat aller vor Troja kämpfenden Griechen (griechisch Argeioi, lateinisch Argivi), aber besonders für die Landschaft Argolis auf dem Peloponnes, auch für den gesamten Peloponnes.2) alte Hauptstadt der griechischen Landschaft Argolis, 5 km von der Küste des Argolischen Golfs entfernt in fruchtbarer Ebene zu Füßen zweier Burghügel, 21 900 Einwohner. - Der Platz zu Füßen der beiden Burgberge, der niedrigen Aspis (»Schild«) und der 289 m hohen Larissa, war seit der Bronzezeit besiedelt. Auf der Larissa befand sich in mykenischer Zeit ein Fürstensitz. Nach dem Untergang von Mykene (etwa 1100 v. Chr.) wurde Argos zur größten Gemeinde der argivischen Ebene, die es in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts unter seiner Führung einte. Unter dem Tyrannen Pheidon (7. Jahrhundert v. Chr. ?) erreichte Argos seine größte Macht. Nach einer schweren Niederlage gegen Sparta 494 v. Chr. blieb es in den Perserkriegen neutral. Später gab sich Argos eine demokratische Verfassung und war meist mit Athen, im 4. Jahrhundert auch mit Theben gegen Sparta verbündet. Seit 229 v. Chr. gehörte Argos zum Achaiischen Bund, seit 146 v. Chr. zum Römischen Reich. 267 n. Chr. und 395 wurde Argos von den Goten schwer verwüstet.Zur Zeit der griechischen Klassik war Argos besonders durch die Bildhauerschule des Polyklet bekannt. Reste der griechisch-römischen Stadt sind ausgegraben.9 km nordöstlich von Argos liegen die Reste des v. a. im 8.-5. Jahrhundert v. Chr. bedeutenden Argivischen Heraions (Heiligtum der Hera). In dem mehrere Bauten umfassenden, terrassenförmig angelegten Bezirk stand auf der obersten Terrasse der Heratempel (7. Jahrhundert). nach einem Brand wurde auf einer tieferen Stufe um 420 v. Chr. ein Neubau errichtet (Fragmente der Giebel- und Metopenskulpturen wurden gefunden), für den Polyklet eine Goldelfenbeinstatue (nur aus Münzbildern und dem Text des Pausanias bekannt) schuf.M. Wörrle: Unters. zur Verf.-Gesch. von A. im 5. Jh. v. Chr. (1964);
Universal-Lexikon. 2012.